Seit 2002 vergibt die Bewertungsplattform TripAdvisor jährlich die "Travelers' Choice Best of the Best Awards". In der Kategorie Fine Dining wurde jetzt "The Inn at Little Washington" im Dorf Washington im Bundesstaat Virginia, rund 90 Autominuten südwestlich der US-Hauptstadt, zum besten Restaurant in den USA gekürt. Viele Merkmale dieses Gourmettempels mögen einzigartig sein, aber die Idee mit dem "Kitchen Table" sollten sich auch die Gastronomen hierzulande durch den Kopf gehen lassen.
Im weltweiten Vergleich erreichte der einzige Drei-Sterne-Gourmettempel in der US-Hauptstadtregion den zwölften Platz. Wer sich nicht nur kulinarisch im The Inn at Little Washington verwöhnen lassen möchte, kann in einem der 23 eleganten Zimmer und Suiten übernachten.
Die Kreationen von Patrick O'Connell, autodidaktischer Küchenchef und Inhaber, sind einerseits eine Hommage an die klassisch französische Küche, andererseits auch Wegbereiter für eine neue amerikanische Kochkultur, deren Hauptmerkmale gesund, vielseitig, fantasievoll und sich ständig weiterentwickelnd sind. Regionalität hat dabei einen hohen Stellenwert. So verwendet Patrick O'Connell Produkte aus dem eigenen Garten sowie von lokalen Landwirten und Viehzüchtern. Für sein starkes Engagement für nachhaltige Gastronomie und Umweltschutz erhielt er in diesem Jahr den "Michelin Green Star".
Eine besondere Spezialität sind die sogenannten "Kitchen Tables" (über dieses Markenzeichen der gehobenen Gastronomie in den Vereinigten Staaten haben wir in unseren US-Trends-Serien schon mehrfach berichtet). Sie befinden sich in der Küche des "Inn at Little Washington" direkt neben einem Kamin – ein perfekter Ort für ein unvergessliches Dinner zu Zweit oder eine kleine Feier für bis zu zwölf Gäste. Logenplätze mitten drin im Geschehen, mit direktem Kontakt zur Küchenbrigade und fernab des Lokaltrubels: Diesen einzigartigen Luxus, den die Kitchen Tables den Gästen bieten, lassen sich die US-Gastronomen fürstlich honorieren.
Warum diese profitable Idee in Deutschland kaum umgesetzt wird, ist schwer nachzuvollziehen. Wie geht's bei denen in der Küche zu? Diese Frage dürften sich viele Gäste stellen. Speziell Betriebe, die ihren Gästen eh' schon einen Blick in ihre offene Küche gönnen, könnten dort doch auch einen Gästetisch platzieren. Das Wort Profitcenter Küche würde dann eine ganz neue Dimension erhalten.
Auch für eine korrespondierende Getränkeauswahl ist gesorgt, denn der Weinkeller des The Inn at Little Washington umfasst mehr als 14.000 Flaschen aus aller Welt. Zudem wurde die Weinkarte in den vergangenen 26 Jahren mit dem Grand Award des Wine Spectator ausgezeichnet. Neben Internationalität spielt aber auch hier Regionalität eine große Rolle, denn mit über 300 Weingütern ist Virginia einer der aufstrebenden Weinproduzenten der USA.
Im weltweiten Vergleich erreichte der einzige Drei-Sterne-Gourmettempel in der US-Hauptstadtregion den zwölften Platz. Wer sich nicht nur kulinarisch im The Inn at Little Washington verwöhnen lassen möchte, kann in einem der 23 eleganten Zimmer und Suiten übernachten.
Die Kreationen von Patrick O'Connell, autodidaktischer Küchenchef und Inhaber, sind einerseits eine Hommage an die klassisch französische Küche, andererseits auch Wegbereiter für eine neue amerikanische Kochkultur, deren Hauptmerkmale gesund, vielseitig, fantasievoll und sich ständig weiterentwickelnd sind. Regionalität hat dabei einen hohen Stellenwert. So verwendet Patrick O'Connell Produkte aus dem eigenen Garten sowie von lokalen Landwirten und Viehzüchtern. Für sein starkes Engagement für nachhaltige Gastronomie und Umweltschutz erhielt er in diesem Jahr den "Michelin Green Star".
Mit Patty O's Cafe & Bakery entsteht derzeit ein zweites Restaurant, bei dem sich Gäste auf Kreationen wie gebratenes Schweinekotelett mit gegrillten Virginia-Pfirsichen und Robuchon-Kartoffeln sowie Schokoladen-Bourbon-Pekannuss-Pie freuen können.
Die Vereinigten Staaten sind bekannt für ihre "Vom Tellerwäscher zum Millionär"-Märchen. Patrick O'Connell hat jedenfalls bescheiden angefangen. Sein The Inn at Little Washington eröffnete er 1978 in einem ehemaligen Schuppen, mit gerade mal drei Angestellten. Aber bereits einige Monate später veröffentlichte der Washington Star einen ersten begeisterten Bericht über das Restaurant. Der Durchbruch zu nationalem Ruhm gelang, als die American Automobile Association (AAA) das Lokal 1990 mit dem Five Diamond Award auszeichnete. Diesen Rang 30 Jahre lang behauptet und weiter ausgebaut zu haben, ist wohl die größte Leistung von Patrick O´Connel.
Der Artikel ist in der Ausgabe 8/2021 des Gastronomie-Report erschienen.
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